Rebecca Trescher Quartett
Getrieben von einer unbändigen Neugier und Experimentierfreude zwischen Jazz und sinfonisch geprägter zeitgenössischer Musik, hat Rebecca Trescher sich einen hervorragenden Namen in der deutschen und internationalen Jazzszene erarbeitet. Die Natur und ihre Kompositionsideen stehen dabei meist in enger Verbindung zueinander; ihre Musik hat etwas Geerdetes und gleichzeitig etwas Luftiges. Trescher erschafft mit ihren Kompositionen einen einzigartigen kreativen Klangraum – nie plakativ, sondern assoziativ und organisch.
Im Jahr 2022 wurde die Musikerin für ihr Werk „Paris-Zyklus“ mit dem Deutschen Jazzpreis für „Komposition des Jahres“ ausgezeichnet und die internationalen Kritiker des amerikanischen Kult-Magazins Down Beat wählten sie zum Rising Star in der Kategorie Klarinette. Sie ist auf internationalen Konzertbühnen zu hören und veröffentlicht nun ihr neuntes Album Changing Perspectives, das sie in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk in Köln aufgenommen hat.
Mit Andreas Feith (Piano), Lukas Keller (Kontrabass) und Jan Brill (Schlagzeug) hat sie drei starke musikalische Partner an ihrer Seite. Gemeinsam entwickeln sie einen modernen Jazzsound, der nicht im Abstrakten verharrt, sondern durch starke Melodien, klare Songformen und viel Freiraum für Improvisation lebendig bleibt.
Über das neue Album:
Was sich Rebecca Trescher immer wieder vornimmt, ist kein so leichtes Unterfangen: „Changing Perspectives“, den Perspektivwechsel also. Denn einerseits muss sie mittendrin bleiben im Klang-Geschehen, andererseits versucht sie stets verschiedene Außenpositionen, Blick- und Hörwinkel einzunehmen – um zu sehen: funktioniert das was ich mir ausgedacht habe? Was könnte der Musik noch fehlen, was könnte ihr eine entscheidende Note oder den nötigen Kick verleihen?
Das klingt zunächst nach Kontrolle. Doch hat die aus Tübingen stammende und in Nürnberg lebende Komponistin und Klarinettistin mit wachsender Reife und Entwicklung gelernt Kontrolle abzugeben und längst die Kunst des Loslassens verfeinert. […]
Gemeinsam schuf die Truppe um Rebecca Trescher berauschende Klangbilder, Plots mit frappierenden Wendungen, Szenerien, die noch lange hängenbleiben bei denen, die sie verfolgen. Nehmen wir nur ein Stück wie „Farn“, das diesem schönen Gewächs gewidmet ist. Es beginnt schon mit Klängen, die ein Geheimnis in sich zu bergen scheinen und mündet dann in einer dramatisch verlaufenden Sequenz, die irgendwie dräuendes Unheil verkündet. Die Komponistin Trescher hatte beim Schreiben im Sinn, dass sich die Natur manchmal zurückholt, was ihr die Zivilisation einst abtrotzte. Dann umschlingen Pflanzen mit aller Macht schon mal Gebäude, die einst von Menschen bewohnt waren.
Auch viele der anderen Stücke auf „Changing Perspectives“ besitzen diese cinematische bildgewaltige Qualität, die Rebecca Treschers Musik von der internationalen Kritik immer wieder attestiert wurde. Wer ihr zuhört wähnt sich schnell in einem „Zaubergarten“ – so heißt auch eine zweiteilige Komposition des Albums, die vom Wesen und der Musik des brasilianischen “Hexenmeisters“ Hermeto Pascoal inspiriert wurde. (Liner Notes, Ssirus W. Pakzad – Autor/ Fotograf/ Radiomoderator)
Besetzung
Rebecca Trescher – Klarinette, Bassklarintte, Komposition
Andreas Feith – Klavier
Lukas Keller – Kontrabass
Jan Brill – Schlagzeug

Pressezitate
„Diese sophisticated Lady schreibt derart geistreiche, tiefgründige und ausgefeilte Stücke, dass das Zuhören einerseits abenteuerlich-aufregend ist, andererseits einfach Spaß macht. Eine Rarität in der deutschen Jazzlandschaft.“ (Konzertkritik Kemptner Jazz-Frühling 2024, Allgäuer Zeitung)
„Ihre Stücke laden dazu ein, sich in eigene Bilder hineinzuträumen. Trescher ist eine freigeistige und subtile Klangmalerin, die sich für ihre vielfältigen Soundtracks beim Jazz ebenso bedient wie bei Klassik, Avantgarde oder Filmmusik.“ (Kultur-Tipp Zürich, 2021)
„Rebecca Trescher sollte man im Auge beziehungsweise Ohr behalten – dies – und jenseits des Atlantiks.“
(Münchner Merkur 01/2023)